Stress und Verspannungen im Winter?
Es weihnachtet. Eigentlich die schönste Zeit des Jahres, die Ruhe und Besinnlichkeit verheißt. Doch die Realität sieht oft anders aus. Wir hetzen von Termin zu Termin und versuchen, in letzter Minute noch alles klar zu machen, damit das Fest gelingt. Gerade in diesem Jahr kommen auch noch ganz neue Sorgen hinzu. Vor unserer Haustür findet ein schlimmer Krieg statt. Angst vor dem Morgen bedrückt uns. Alles wird teurer.
Bekannt ist, dass Sorgen, Ängste und Anspannungen unterschwellige körperliche Auswirkungen haben. Vor allem der Schlaf wird schlechter, man beginnt mit den Zähnen zu knirschen. Etwa jeder zweite Deutsche ist irgendwann einmal von nächtlichem Zähneknirschen betroffen. Wer das für zwar nervig, ansonsten aber für eine Lappalie hält, sollte sich bewusst machen, dass beim nächtlichen Knirschen ein Druck von bis zu 400 kg auf die Zähne einwirken kann. Dauert das an, sind Mikroschäden an den Zähnen die Folge, genauso wie morgendliche Kiefer-, Kopf- und Rückenschmerzen. Ganz zu schweigen von der nächtlichen Geräuschbelastung des Partners.
Um Zähneknirschen zu behandeln empfehle ich als Zahnärztin zunächst immer das Knirschmuster zu stören. Damit sind die unbewussten Beißbewegungen beim Knirschen gemeint. Sie haben sich in den Muskeln und Nerven eingeprägt. Entspannungstechniken können helfen, ebenso Akupunktur oder Massagen. Nur in schweren Fällen kommt eine zahnmedizinische Korrektur in Betracht. Wichtig ist es aber, die Zähne zu entlasten. Mit einer Knirscherschiene kann man die Zahnhartsubstanz schützen, bis die anderen Maßnahmen greifen. Denn das Knirschen trägt den Zahnschmelz sonst unwiderruflich weiter ab.
In jedem Fall sollte bei Zähneknirschen innere Entspannung, aber auch der Rat des Zahnarztes gesucht werden.
Allen Lesern und besonders unseren Patienten wünsche ich herzlich eine besinnliche Weihnachtszeit ohne Zähneknirschen und einen guten Start ins Neue Jahr!
Ihre Dr. Carola Wißmeier